In den Krankenhausfluren war schon im Morgengrauen der stechende Geruch von Desinfektionsmitteln zu spüren, aber Katalin, die neue Krankenschwester auf der Intensivstation des Krankenhauses von Nagykőrös, hatte sich bereits daran gewöhnt.
Sie hatte vor ein paar Wochen angefangen zu arbeiten – als alleinerziehende Mutter konnte sie sich nicht viel aussuchen –, doch diese Abteilung… war anders.
Hier wurde nicht gesprochen.
Es gab kein Flüstern, nur das rhythmische Piepen der Maschinen und die ständige, erstarrte Stille.
Und doch war unter den komatösen Patienten jemand, der sie besonders faszinierte.
Dr. Veres Viktor.
Kein unbekannter Name.
Er war der ungarische Tech-Milliardär, über den vor einigen Monaten alle Zeitungen berichtet hatten: Nach einem mysteriösen Autounfall lag er im Koma.
In einer regnerischen Nacht war sein Auto auf der M5 ins Schleudern geraten.
Die Polizei sprach von einem «tragischen Unfall», aber die Gerüchte besagten… jemand wollte ihn zum Schweigen bringen.
Katalin musste nichts anderes tun, als seine Werte zu überwachen, die Medikamente zu verabreichen, die Monitore zu beobachten – und seine Windel zu wechseln.
Die meisten Krankenschwestern erledigten ihre Arbeit mechanisch, aber sie konnte nicht gleichgültig bleiben.
Es schien, als würde dieser zerbrechliche, regungslose Körper noch immer die Ausstrahlung tragen, die sie aus den Nachrichten kannte.
Katalin sprach mit ihm, wischte sein Gesicht ab, massierte manchmal seine Hand, in der Hoffnung… nur vielleicht, dass noch etwas in ihm fühlte.
Dann kam dieser graue Montagmorgen.
Routinemäßig beugte sie sich über Viktor, um das Blutdruckmessgerät anzubringen, als ihr etwas Seltsames auffiel.
Eine kleine Falte auf dem Kissen.
Sie beugte sich, um sie glattzustreichen… und da sah sie es.
Unter das Kissen war ein gefaltetes Stück Papier gesteckt.
Und darauf stand ihr Name.
„Katalin. Lass nicht zu, dass sie dich finden. Wenn ich aufwache, werde ich dir alles erzählen.“ 😳😳😳
Katalins Hand zitterte, als sie das Papier unter dem Kissen hervorzog.
Die Zeilen waren in dünner, schräger Schrift geschrieben, als hätte jemand sie hastig im Halbdunkel zu Papier gebracht.
„Katalin. Ich weiß, dass du dich um mich kümmerst. Dass du nicht so bist wie die anderen.
Wenn du das liest, bedeutet es, dass ich noch am Leben bin.
Aber nicht mehr lange, wenn sie herausfinden, dass ich mich erinnere.“
Katalin spürte, wie eiskaltes Wasser durch ihre Adern floss.
Sie verstand nicht, wer diese „sie“ waren.
Welche Leute? Die anderen Krankenschwestern? Die Ärzte? Oder jemand ganz anderes?
Den Rest des Briefes wollte sie nicht mehr im Krankenzimmer lesen.
Sie ließ ihn in ihre Tasche gleiten, als wäre es nur ein Papiertaschentuch, und verließ schnell den Raum.
Ihr Herz raste, als wäre sie gerannt.
An diesem Abend, als sie endlich nach Hause zu ihrem kleinen Sohn Márk zurückkehrte und ihn ins Bett brachte, schloss sie die Badezimmertür mit einem Schloss und holte das Papier erneut hervor.
Die Zeilen waren mit zitternder Hand geschrieben, aber die Botschaft war eindeutig:
„Die Leitung meiner Firma hat vorübergehend eine meiner Direktoren übernommen, Veres Nóra. Meine Schwester. Aber sie steckt dahinter.
Glaub ihr nicht. Sie lächelt, ist freundlich, aber… sie hat versucht, mich zu töten.“
Katalin hätte das Papier fast fallen lassen.
Der Name kam ihr bekannt vor.
Veres Nóra war vor ein paar Tagen als Besucherin ins Krankenhaus gekommen.
Eine elegante, zurückhaltende Frau, deren bloßer Blick die Luft gefrieren ließ.
„Hallo, du bist also die neue Krankenschwester?“ – hatte sie damals süßlich gefragt, während sie ihren Mantel zurechtrückte.
„Nur damit du es weißt, Viktor wird nicht mehr lange deine Hilfe brauchen.“
Damals hielt Katalin das für Höflichkeit.
Jetzt wusste sie: Es war eine Drohung.
Katalin spürte, wie eiskaltes Wasser durch ihre Adern zu fließen begann.
Sie verstand nicht, wer diese „sie“ waren.
Was für Menschen? Die anderen Schwestern? Die Ärzte?
Oder jemand ganz anderes?
Den Rest des Briefes wollte sie gar nicht mehr dort, im Krankenzimmer, lesen.
Sie schob ihn in ihre Tasche, als wäre es nur ein Taschentuch, und verließ schnell den Flur.
Ihr Herz schlug, als wäre sie gerannt.
An diesem Abend, als sie endlich nach Hause zu ihrem kleinen Sohn Márk zurückkehrte und ihn schlafen gelegt hatte, schloss sie die Badezimmertür mit dem Riegel ab und holte das Papier wieder hervor.
Die Zeilen waren mit zitternder Hand geschrieben, aber die Botschaft war eindeutig:
„Die Leitung meiner Firma hat vorübergehend eine meiner Direktoren übernommen – Veres Nóra. Meine Schwester.
Aber sie steckt dahinter.
Glaube ihr nicht. Sie lächelt, ist freundlich, aber… sie hat versucht, mich zu töten.“
Katalin ließ das Papier fast fallen.
Der Name kam ihr bekannt vor.
Veres Nóra war vor ein paar Tagen als Besucherin ins Krankenhaus gekommen.
Eine elegante, zurückhaltende Frau, deren bloßer Blick die Luft zum Gefrieren brachte.
„Hallo, du bist die neue Schwester?“, hatte sie damals süßlich gefragt, während sie ihren Mantel zurechtrückte.
„Nur damit du es weißt – Viktor wird dich nicht mehr lange brauchen.“
Damals hielt Katalin das für Höflichkeit.
Jetzt wusste sie: Das war eine Drohung.
Und das Schlimmste ist gerade gekommen …
Als er am nächsten Morgen das Krankenhaus betrat, begrüßte ihn die Oberschwester mit:
„Katalin, kommen Sie bitte ins Büro. Der Chefarzt möchte Sie sprechen. Sofort.“
Katalin betrat das Büro mit einem Knoten im Magen und einer trockenen Kehle. Der Chefarzt, Dr. Rácz, saß hinter dem braunen Schreibtisch, neben ihm der Anwalt des Krankenhauses – und Nóra Veres. Die Frau, die laut dem Brief versuchte, ihren eigenen Bruder zu töten, war diejenige.
„Katalin, bitte setzen Sie sich“, sagte der Chefarzt mit ruhiger Stimme, doch in seiner Stimme lag ein angespannter, metallischer Unterton. „Es ist wichtig, dass wir reden.“
«Was ist passiert?» fragte er leise.
Nora lachte. Es war ein kaltes, selbstgefälliges Lachen. „Es ist dir passiert.“ Er ist zu neugierig.
«Worüber redest du?» – Katalin versuchte, ruhig zu bleiben.
Der Chefarzt seufzte und öffnete dann eine Akte. – Wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass … jemand unberechtigt auf die Dokumente der Intensivstation zugegriffen hat. Und … er hat etwas gefunden, was er nicht hätte finden sollen. Auch die Überwachungskamera hat es aufgezeichnet.
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„Das ist lächerlich!“ – Katalin sprang auf. „Ich habe mich nur um eine Person gekümmert, die alle vergessen haben!“ Und jetzt weiß ich warum! Damit Nora ihr Vermögen bekommt!
Noras Stimme war kalt wie Dezembereis: „Meine Liebe, wenn Sie Beweise hätten, wären Sie schon längst auf der Polizeiwache.“ Aber er kann nicht beweisen, dass mein Bruder überhaupt etwas für sich selbst geschrieben hat. Der Brief? Vielleicht ist es verloren gegangen? Oder ist es „aus Versehen“ verbrannt?
Katalin griff in ihre Tasche – aber da war nichts. Der Brief ist verschwunden.
Die Stimme des Chefarztes wurde barsch. – Schau, Catherine. Entweder Sie unterschreiben eine Vertraulichkeitsvereinbarung oder wir kündigen Ihnen umgehend. Und… du solltest besser still sein. Du bist allein. Er hingegen behält den gesamten Stiftungsrat in der Tasche.
Die Luft um ihn herum verfestigte sich. Es war eine Falle. Das System, die Macht, das Geld … alles war auf Noras Seite.
Aber Katalin ist nicht zufällig Krankenschwester geworden. Er hat nie aufgegeben.
6 Monate später…
Im Fernsehen erschien in großen Buchstaben eine Schlagzeile:
🟥 „Milliardenschwerer Tech-CEO erwacht aus dem Koma – sein Geständnis hat das Land erschüttert“ 🟥
Das Gesicht der Reporterin war ernst, als sie in die Kamera blickte:
– Laut Aussage von Viktor Veres versuchte seine Schwester, Nóra Veres, ihn verschwinden zu lassen, um an sein Vermögen zu gelangen. Der Schlüssel: eine Schwester, Katalin, die an ihn glaubte, selbst als alle anderen ihn aufgegeben hatten …
Im Studio wurde es still.
Zu diesem Zeitpunkt war Katalin bereits Oberschwester eines anderen Krankenhauses. Er hat nichts gesagt. Er schaute nur auf den Bildschirm, auf dem Viktor, bereits wach, lächelnd und Händchen haltend mit seinem kleinen Sohn spazieren ging.
Und der Schlusssatz blitzte auf dem Bildschirm auf:
„Manchmal kann die Fürsorge einer Person nicht nur ein Leben retten … sondern auch Gerechtigkeit schaffen.“